Samstag, 28. Februar 2009

Bunt, bunter, GEFÄRBT...

In der vergangenen Woche habe ich zwischendurch immer mal wieder Kammzüge aus Neuseeland-Lammwolle in 100-Gramm-Portionen mit Colortex gefärbt. Diesmal habe ich mit unterschiedlichen Methoden experimentiert. Diese drei Kammzüge sind z. B. dampffixiert...

...die drei folgenden Kammzüge habe ich hingegen in Wasser erhitzt. Bei den dampffixierten bleiben die unterschiedlichen Farbtöne klarer abgegrenzt, während es bei in Wasser gefärbter Wolle zu sanfteren Farbübergängen und feineren Mischtönen kommt. Mir gefallen beide Varianten und auch zum Filzen mag ich die handgefärbten Kammzüge inzwischen sehr gern einsetzen. Aber das ist eine andere Geschichte...

Freitag, 27. Februar 2009

Zum Füßeln...


...sind diese Socken aus Noro Sockyarn Farbe 180 wunderbar geeignet. Und - bei meinem Fußformat in Größe 35/36 - reicht ein Knäuel sogar für zwei Paar. Verbraucht habe ich nämlich nur genau 50 Gramm. Um ganz sicher zu gehen, sollte ich nun aber wohl wirklich die "Ich-beginne-mit-der-Spitze-Variante" lernen.

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Ein zweites Paar aus Noro Sockyarn ist bereits auf den Nadeln. Allerdings habe ich diesmal die Sockengarn-Farbe passend zu dem Knit-Pro-Nadelspiel gewählt. :) Na, welche ist das wohl?

Dienstag, 24. Februar 2009

Versponnene Appetithäppchen...

Hier könnt Ihr den Blick auf einige Probestränge werfen, die in Vorbereitung für die geplanten Spinn-Workshops entstanden sind. Auch wenn sich das absurd lesen mag - es ist für mich als Farbverrückte besonders reizvoll, mich innerhalb der selbst auferlegten Beschränkung zu bewegen und ausschließlich mit schwarzen, weißen und mischgrauen Fasern zu arbeiten. Welch ein Reichtum an Möglichkeiten, der längst noch nicht ausgeschöpft ist! Wieviel Spielraum für Ideen!
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Die Farbe, aber auch Faserarten und Mischtechniken kommen als weitere Gestaltungsmöglichkeiten der selbst zu kreierenden Garne dann natürlich hinzu. Obwohl mir genau diese Gestaltungsfreiheit beim Spinnen solche Freude bereitet, wird mir anhand meines Schwarz-Weiß-Experimentes die Vielzahl der Möglichkeiten, die allein in der Spinn- und Zwirntechnik liegt, erst wirklich bewusst.
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Auch in der Klinik begleite ich gerade eine Gruppe von Menschen beim Spinnenlernen am Spinnrad. Sie sind dabei, das Phänomen des Spinnens und die Auswirkungen auf Leib und Seele bei sich selbst zu untersuchen und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Sehr spannend!

Sonntag, 22. Februar 2009

Richtungswechsel


Diesen Baum sah ich an einem für mich sehr besonderen Tag vor zwei Wochen. Eindrucksvoll fand ich die Änderung der Wuchsrichtung um gleich 180°. Was ihn wohl dazu veranlasst haben mag?
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Nicht umsonst sprechen mich "Richtungswechsel" momentan an - geht es aktuell doch auch in meinem Leben um Veränderungen. Allerdings werde ich keine vollständige Kehrtwende vornehmen, sondern das beibehalten, womit ich mich wohlfühle, was ich liebe und mir zusätzlich neues Terrain erschließen.
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Ich werde beginnen, Wochenend-Workshops zu geben, um mein Wissen, meine Erfahrungen vieler Jahre und meine Schöpfungsfreude an Interessierte weiter zu vermitteln. Ingrid und Martina sind die "Kurstesterinnen" für den Workshop "Spinnen für Fortgeschrittene", bei dem es darum geht, verschiedene Spinn- und Zwirntechniken zu erlernen und zu erleben, was für unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten in der Wolle stecken. Ich freue mich sehr darauf und werde auch den Rest des Wochenendes mit den Vorbereitungen verbringen. Es macht Freude, Probestränge zu spinnen und die "Rezepte" zu notieren. Also - weiter geht's... (Übrigens verzichte ich gerade auf Farbe und arbeite ausschließlich mit schwarzer, weißer und grauer Wolle, um Euch nicht zu verschrecken :))

Donnerstag, 19. Februar 2009

Weidenzweige...

...heißt das türkische Muster dieser Schönheiten. Sabine strickte die traumhaften Fair Isle - Fäustlinge und überraschte mich damit. Vor langer Zeit schon hatte sie die Idee, aus ihrer eigenen und meiner pflanzengefärbten Wolle ein Gemeinsam-Projekt zu stricken. Ich schickte Sabine kleine 25-Gramm-Knäuelchen mit Krapp, Robinienspänen, Walnussschalen und -blättern gefärbter Sockenwolle. Sabine fügte mit schwarzer Stockrose, Eukalyptusblättern, Apfelbaumrinde gefärbte eigene Wolle hinzu und schrieb auf der beiliegenden Karte: "Deine Farben bilden das Muster, meine den Hintergrund."





Am meisten berührt mich, dass unsere Begegnungen in diesen Handschuhen einen Ausdruck finden. Obwohl wir lange keinen wirklichen Kontakt zueinander hatten, Deine Tochter auf die Welt kam, mein Sohn in die Welt ging und jede von uns ihr Leben lebte, hat unser schriftlicher Austausch für mich Bedeutung behalten.

Liebe Sabine, hab ganz herzlichen Dank für dieses einzigartige Geschenk! (Wie Du siehst, passen die Handschuhe perfekt, denn meine Hände sind tatsächlich so klein...)

Freitag, 13. Februar 2009

Im Farbenrausch

Hier seht Ihr frisch gefärbte Neuseeland-Lammwoll-Kammzüge in 100-Gramm-Portionen. Kann die Spinnerin da widerstehen?




Donnerstag, 12. Februar 2009

Fertig...


...ist die Häkelmütze aus relativ dick gesponnener Bergschaf-Lammwolle schon einige Tage. Und heute kann ich sie Euch auf U-Rikes Kopf präsentieren. Die gehäkelten Tochermützen der Spinne hatten mir vor einiger Zeit so gefallen, dass ich mich ebenfalls im Häkeln probierte - wie meistens ohne Anleitung und einfach drauflos. Verzwirnt hatte ich den Faden mit einem industriellen Knötchengarn aus Leinen/Baumwolle.




Vorher kannte ich Bergschafwolle als grob und verwendete sie als tragendes Material ausschließlich zum Filzen, vor allem für Gebrauchsgegenstände, die einiges aushalten sollten. Diese Lammwolle ist jedoch so weich, dass ich gleich noch eine Portion Rohwolle waschen musste - als Spinnfutter...

Sonntag, 8. Februar 2009

Es war einmal...

...unschuldig weiße Neuseeland-Lammwolle im Kammzug. Nachdem sie aus dem Färbetopf kam, leuchtete sie und ähnelte dem Ozean.
Der Wandlungsprozess war jedoch noch längst nicht abgeschlossen. Auf dem Moswolt veränderte sich der Kammzug in ein Single-Garn in Dick-Dünn-Optik, ruhte ein wenig und fühlte sich einsam. Ein piepsiges Stimmchen meldete sich zu Wort: "Lass mich Dich umgarnen!" Wer da sprach, war ein zartes, dünn ausgesponnenes Singlefädchen aus Merinowolle, das schon einige Zeit auf seine wirkliche Bestimmung wartete und sie nun gefunden hatte.
Wild schlang es sich um das Ozeangarn, was beiden Fäden gefiel...


Nun harren sie glücklich vereint der Dinge, die da kommen wollen.

Samstag, 7. Februar 2009

Dankeschön!

Da ist mein neues Blog erst wenige Tage jung und schon flattert ein ursprünglich aus Maine stammender KreativBloggerAward ins Haus. Geschaffen wurde er hier http://spiralmontessorimama.blogspot.com und verliehen wurde mir die Auszeichnung von der Papierkünstlerin Astrid. Herzlichen Dank! Und obwohl ich das Schneeballprinzip der Weitergabe nicht mag, gefällt mir an dieser Auszeichnung, dass sie an die Bitte gebunden ist, etwas über eigene Inspirationsquellen zu verraten.

Große Worte, aber mich inspiriert das Leben selbst, besonders die Natur, Farben und Formen, Werden und Vergehen, Abschied und Neubeginn. Aus diesem Grund liebe ich den gestalterischen Prozess, das damit verbundene Eintauchen in den schöpferischen Fluss mehr als das entstehende Produkt, das nach und nach an Bedeutung verliert, wenn es denn geboren wurde. Das bedeutet auch, mich auf innere Ebbe und Flut einzulassen, Krisen als Möglichkeit zu akzeptieren, eine neue Tür zu öffnen und einen neuen Raum zu betreten. Mich inspiriert Unterstützung durch Worte, wie z. B. eine kürzlich erhaltene Email von Christiane aus dem Drachenhorst. Mich inspirieren die kleinen Wunder. Das können schrille Farbkombinationen – entdeckt bei einem wachen Stadtspaziergang - genauso sein, wie eine besondere Musik, ein stimmungsvoller Morgenhimmel, ein Sturm, ein Vogelnest. Besonders unverzichtbar sind für mich Zeiten der Stille und des Alleinseins… Aber immer stärker wird auch mein Wunsch, über den eigenen begrenzten Tellerrand hinauszuschauen und mal einen Filzkurs zu belegen. Das habe ich mir nämlich noch nie gegönnt ;)

Inspirierend finde ich auch folgende Blogs, an die ich den Award gern weiterverleihen möchte. Natürlich könnt Ihr entscheiden, ob Ihr ihn annehmen wollt oder ob Ihr es lasst. ;)
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Dein Blick auf die kreativen Dinge ist mir sehr nah, Deine Lust, etwas auszuprobieren, steckt an und ich finde es toll, dass Du aus einfach ALLEM etwas Schönes zauberst.
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Deine Auseinandersetzung mit Dir, den lebendigen Dingen und der Welt finde ich sehr bereichernd.
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Dein Drachenhorst ist ein Kreativfeuerwerk. Mich beeindrucken Deine immer wieder neuen Ideen, durch die Dein Shop aus dem Rahmen des Üblichen fällt - heiße Ideen aus cooler Wolle halt! ...und alles ist mit Seele gefüllt...
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Deine märchenhafte Textilkunst ist komplett von schöpferischem Geist durchdrungen und freut mein verspieltes Herz wieder und wieder.
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Was bin ich froh, Dein Blog wiedergefunden zu haben! Deine Kreativität ist tiefsinnig, beglückend, spielerisch, liebevoll...
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Sozusagen "gestern" Spinnen gelernt und heute schon eine Expertin... Zu Kreativität gehört für mich nicht nur die Entdeckerfreude, sonder auch das Sich-ganz-und-gar-drein-begeben. Und ohne Frage - das tust Du. Ich freue mich schon auf Deinen (Euern) versponnenen Besuch!

Donnerstag, 5. Februar 2009

Coils - Klappe die zweite

Da einige von Euch wissen wollten, wie man Coils-Garn verarbeiten kann, will ich Euch zeigen, was ich mit meinem ersten Spiral-Garn anstellte. Zuerst band ich es locker mit einem nicht filzenden Faden ab. Anschließend kam es bei 30 Grad in die Waschmaschine und wurde leicht angefilzt.

Dann ordnete ich mir das Garn parallel auf Soluvlies an, um die Fäden per Nähmaschine zu einem Schal zu verbinden. Und so sah das Ganze dann doppelt umgeschlungen am Hals meiner Kollegin U-Rike aus:



Inzwischen hat der Schal längst die Besitzerin gewechselt und erfreut Stefanie http://stefaniesart.blogspot.com/ Liebe Grüße an Dich!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Supercoils


Upps... Deutlich zu merken, dass ich mit diesem Blog erst noch warm werden muss. Mein Post sollte als Entwurf gespeichert darauf warten, geschrieben zu werden. Stattdessen sprang er viel zu früh in die Welt hinaus...und ohne, dass ich es bemerkte.

Dieses Garn ist jedenfalls ein wirklich fettes. Schließlich musste ich die 2 cm Einzugsloch des Country-Spinners endlich mal ausnutzen und sie wurden ausgenutzt. ;) Die Fasern sind extrafeine Merinowolle, die ich auf der Kardiermaschine mit handgefärbter Tussahseide und ein wenig Angelina-Geglitzer mischte. Der Strang wiegt 210 g und hat eine Lauflänge von nur 25 m. Und jaaaa @Bea - Coils zu spinnen, dauert... @Spinne: Oh, um einen Teppich daraus zu machen, müsste ich wohl ein Sabbatjahr nehmen, um ausschließlich Supercoils zu spinnen... Die Vorstellung allerdings ist schön! @Gudrun: Weit hergeholt ist Deine Raupen- und Würmerassoziation ja nicht ;)) Warum also solltest Du es nicht sagen!? @Alle: Danke für Eure Kommentare! Nein, ich weiß noch nicht, wie und ob ich es verarbeiten werde.


Montag, 2. Februar 2009

Kragenexperiment

Zuallererst habt ganz lieben Dank für die herzlichen Willkommensgrüße! Über die vielen Kommentare und Leserinnen gleich am ersten Tag freue ich mich sehr. Ja, den orangefarbenen Hintergrund aus meinem alten Tagebuch hatte ich auch über. ;) Inzwischen mag ich es eher hell und klar. Die Fotos werden diesen Ort sicher beleben.


Hier seht Ihr handgesponnene Garne in Naturtönen aus feinen Materialien, die ich in einem Kragen verarbeiten will. Mal schauen, ob das geplante Experiment mit verkürzten Reihen gelingt oder ob sich aus dem Beginn wieder etwas ganz Anderes entwickelt...


Zu Knäueln gewickelt sind die Garne bereits, so dass ich eigentlich Anstricken könnte. Jetzt muss ich mich nur noch von meiner ersten Freeform-Häkelei losreißen. Macht das Spaß! Aber dazu später mehr...

Sonntag, 1. Februar 2009

Herzlich willkommen...

...in meinem neuen Kreativen Tagebuch!

Es ist ein wenig, als würde ich in eine neue Wohnung ziehen. Die Wände sind noch jungfräulich weiß. Der Ort riecht nach frischer Farbe und ein wenig fremd. Und ich bin hin- und hergerissen. Einerseits gibt es Angst und Fragen: Wird dieser Ort ein guter Ort? Werde ich mich hier zu Hause fühlen? Andererseits hüpft mein Herz vor glücklicher Aufregung und alles scheint möglich. Ich bin sicher, nach und nach wird auch dieses Tagebuch mit Leben gefüllt. Farben und Formen werden Einzug halten. Ich werde Euch wie gewohnt an Experimenten teilhaben lassen, aber auch an missglückten Versuchen, aus denen erfahrungsgemäß etwas Überraschendes hervorgeht. Der Entstehungsprozess wird ebenso eine Rolle spielen wie das fertige Ergebnis.

Ich freue mich auch hier über Eure Gedanken, Anregungen, Fragen und konstruktive Kritik, die Ihr als Kommentar hinterlassen könnt!