Sonntag, 27. Juni 2010

In Extremo ;)

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Die Gänseblümchen auf dem unteren Foto dienen der Größenrelation.

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Das ist das wildeste Garn, das ich im Urlaub gesponnen habe und ich liebe es! Es ist eine Mixtur aus den verschiedensten Techniken, Fasern und Farben... "Grenzen auszuloten" war mein Thema.

Technik-Mix In Extremo 2

Dazu gehörte, dass ich mich durch die typischen Sätze der inneren "Miesmacher" nicht beeinflussen ließ, die aus den verschiedensten Ecken flüsterten: "Das passt ja wohl gar nicht zusammen!" oder "Das geht auf keinen Fall!" oder "Wofür soll das denn gut sein?!?" oder "Das ist ja gar nicht zu verarbeiten!"

Technik-Mix In Extremo 1

Ich sage nur: JIPPIE!

Samstag, 26. Juni 2010

Spinnkurs in der Schweiz - die (späte) Fortsetzung...

Inzwischen liegt die erste Arbeitswoche hinter mir und ich bin wieder richtig zu Hause gelandet. Jetzt kann ich die Tage in der Schweiz und die anschließenden in Frankreich Revue passieren lassen...

Hier der schon fast obligatorisch zu nennende Kreis der gesponnenen Effektgarne...

Ergebnisse in Strängen

Und hier einige Stränge ein wenig näher...

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Auch wenn das natürlich die sichtbaren Ergebnisse des Kurses sind, zähle ich persönlich noch viel mehr dazu. Am bedeutsamsten sind für mich nach wie vor die Begegnungen mit den unterschiedlichen Frauen. Auch diesmal. Allerdings irritierte mich der erste Tag etwas... Wir neun Spinnerinnen saßen im großen Raum des Kirchgemeindehauses an unseren Spinnrädern, umgeben vom auch schon obligatorischen Materialbüfett. Vor den großen Fenstern eine blühende Wiese, die zugegebenermaßen kaum Aufmerksamkeit bekam ;)

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Jede Frau suchte sich ihre Technik der Effektgarnspinnerei aus, wählte die dazu passenden Spinnfasern und machte sich an die Arbeit.

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Es war recht ruhig, alle Frauen aufmerksam, freundlich, höflich, zuvorkommend und meistens ihrem Spinnrad zugewandt. Je älter der Tag wurde, umso irritierter wurde ich. Irgendetwas war anders... Bis mir klar wurde, was es war, musste erst der Abend anbrechen, brauchte ich den nächsten Morgen und immerzu dachte ich an Euch Frauen. Es fiel mir einfach schwer, Euch "zu spüren".

Stachelgarn Meeresfarben

Nun bin ich froh, am nächsten Morgen gleich erzählt zu haben, wie ich die Situation empfand, denn vermutlich hätte sich ansonsten nicht so eine lebendige Diskussion zur Mentalität der Schweizer und der Deutschen entsponnen. Nun ja, die Deutschen kamen nicht unbedingt gut dabei weg, aber das war die Sache wert ;) Wirklich spannend, wie unterschiedlich Menschen sein können, die in Nachbarländern leben! (Auch wenn uns allen sicher klar ist, dass man nicht einfach verallgemeinern kann und es überall "solche und solche" gibt...) Aber es stellten sich auch Fragen wie "Was zeige ich von mir?" oder genauer "Was darf und was will ich zeigen?", "Dürfen auch negativ bewertete Emotionen wie Ärger, Trauer, Angst oder Unsicherheit mit "fremden Menschen" geteilt werden?"

...

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Jedenfalls war jetzt das (oder vielleicht eher mein) Eis gebrochen, es wurde jede erdenkliche Technik ausprobiert (gut, nur so viele, wie die bei zwei Tagen begrenzte Zeit erlaubte), zwischendurch aßen wir die mitgebrachten Leckereien, tranken Kaffee und futterten Süßes...

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Zum Abschluss wurde so manches Alltagsgarn mit Merkwürdigkeiten aus der Restekiste aufgepeppt. Selbst Flaschenbürsten waren unter den Ergebnissen ;) Es wurde bunt und bunter, sogar auf Mirjams Kopf... Wo das wohl geendet wäre, wenn der Spinnkurs eine Woche gedauert hätte? Es macht Freude, sich das auszumalen!

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Dieser spinnerte Kurztrip endete jedenfalls (nachdem ich so viel Hilfe beim Aufräumen und Einpacken hatte wie noch nie - sympathische Schweizer Frauen halt! DANKE!)) bei einem von Jasmin entdeckten Wunder...Vier Grazien

Was das war? Das bleibt geheim. Auch mir ;) Eine meiner größten Freuden war übrigens Dein Satz, Evelyne: "Jetzt werde ich nur so zur Freude spinnen!"

Ich grüße Euch von Herzen und danke Euch für diese Erfahrung!

Dienstag, 22. Juni 2010

Spinnkurs in der Schweiz - Das Vorab, das Mittendrin und das Drumherum...

Jasmin - die perfekteste aller Gastgeberinnen überhaupt! - hatte alles wunderbar organisiert. Herzlichen Dank auch hier noch einmal!

Rainer (der entgegen der allgemeinen Annahme, dass sein Gepäck aus Platzgründen nur aus einer zusammenklappbaren Reisezahnbürste bestehen würde, tatsächlich noch eine Werkzeugkiste, zwei zu bearbeitende Hölzer - zugegebenermaßen diesmal im Kleinformat -, eine Reisetasche + einen Rucksack dabei hatte) und ich durften in Jasmins Schatzkammer übernachten -  ihrem Handwebatelier.

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Wollt Ihr einen kleinen Blick riskieren?

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Und hier zwei Stücke, an denen Jasmin gerade arbeitet...

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Auf dem linken Foto verarbeitet Jasmin gerade Babykamel. Es hat mich sehr beeindruckt, auf welche Weise sich die Farben in dem Muster zeigen! Gefärbt wurde dieser weiche Strang übrigens von Babette = Magliamania. Und? Genau! Auch in dieses Woll- und Farbparadies führte uns Jasmin auf ihrer Stadtführung durch Bern. (Nebenbei: Natürlich wusste die Gute genau, was ein textilverliebtes Frauenherz begehrt, die zu gern edle Fasern anfühlt...)

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Schön, Dich getroffen zu haben, Babette! Mit Deinen feinen Wollen und Seiden auch im Onlineshop wünsche ich Dir viel Erfolg! Und der Griff ins Regal war intuitiv stimmig. DANKE! Hier sind meine Schätze - eine Wolle-Seide-Mischung in Blau-Lila-Violett:

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Ist das nun eine Ton-in-Ton-Färbung oder ist das BUNT? Ich wäre für ersteres ;))

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Bern - eine lebendige Stadt mit viel mehr Menschen, als ich mir so vorgestellt hatte...

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Auf unserem Weg ins Paul-Klee-Zentrum entstand dieses Bild und ich fragte und frage mich noch immer, wie kommt die intensive Farbe des Wassers zustande?

Auch den Besuch der Haupt Buchhandlung will ich Euch nicht unterschlagen.

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Ein Ort, der mein Herz höher schlagen ließ... Die kunsthandwerkliche Abteilung hatte es mir natürlich besonders angetan. Ich hätte dort BLEIBEN, lesen, lesen, lesen und schauen können... Tat ich aber nicht, denn ich war ja nicht allein.

Im Paul-Klee-Zentrum sahen wir uns die Ausstellung "Seltene Früchte" an und bedauerten ein wenig, dass eine weitere Ausstellung "Klee trifft Picasso" erst einen Tag nach unserer Abreise eröffnet wurde. Aber eigentlich reichten die Eindrücke, die verarbeitet werden wollten, auch jetzt schon aus. Ein Blick in den roten Fächerahorn, der vor dem blauen Himmel seine Blätter leuchten ließ, tat gut.

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Fortsetzung folgt...

Montag, 21. Juni 2010

30 x 30 = Fasertausch 2010

Claudia war in diesem Jahr die Initiatorin des  Gemeinschaftsprojektes und so lieb, auch die Organisation zu übernehmen. Hier schonmal ein herzliches Dankeschön dafür! Sprich: In den nächsten Tagen wird sie vermutlich von den 30 Paketen der 30 Frauen erschlagen, die so nach und nach bei ihr eintrudeln werden...

Jede Spinnerin entschied sich für eine spinnbare Faser, besorgte die Rohwolle (oder das pflanzliche Material), bereitete einen Teil spinnfertig auf, verarbeitete einen weiteren Teil zu Probesträngen. Ein dritter Teil blieb nur kardiert. Außerdem wurde ein Skript mit wissenwerten Informationen und ein wenig Bildmaterial erstellt.

Ich entschied mich für das Gotländische Pelzschaf, weil ich die Wolle sehr mag - zum Spinnen, Filzen und Färben... Wie gesagt: All diese Faserpakete landen bei Claudia, die sie öffnen und so umverteilen wird, dass jede der 30 Frauen 30 VERSCHIEDENE Faserproben zurückgeschickt bekommt. Eine feine Sache!

Hier als Fotoserie die nötigen Arbeitsschritte. (Das war eine Sache, die meinen Urlaub füllte. Über die anderen erzähle ich so nach und nach...)

Die gewaschene Rohwolle...

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Mehrfach kardiert...

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Versponnen...

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Verzwirnt...

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300 Gramm sind fertig...

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Zu Ministrängen von je 10 Gramm gewickelt...

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10 Gramm Löckchen, 10 Gramm kardiertes Vlies und 10 Gramm gesponnene Wolle zu Portionen gepackt und zusammen mit dem Skript eingetütet...

Locken, kardiert, gesponnen

Morgen geht mein Paket zur Post...

Es tat gut, auch mal wieder zahm und grau zu spinnen. Damit meine Kreativität immer wieder neu erblühen kann, brauche ich ab und an den nährenden Rückzug auf Wiederholung, Vertrautes, Rhythmus, Ordnung, Struktur. Dann fangen die inneren Wildpferde ganz von selbst wieder an zu schnauben und mit den Hufen zu scharren. Sie wollen freigelassen werden, um die nächsten Abenteuer zu erleben. Wild und ungezähmt, galoppierend und voller Lebensenergie, in sich zu Hause und mit dem großen schöpferischen Strom verbunden...

Sonntag, 20. Juni 2010

Spinnen auf dem Beifahrersitz

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Jetzt endlich weiß ich, warum das Lendrum tatsächlich nach vorn geneigt ist: Nur deshalb lässt sich damit auf dem Beifahrersitz meines Autos sitzend auch während der Fahrt spinnen. Das wiederum machte die vielen Kilometer aus den französischen Alpen in das norddeutsche Mecklenburg doch viel netter ;)

Sprich: Nun bin ich wieder zu Hause und erledige Büroarbeit. Zuallererst werden Emails beantwortet... Einen schönen Sonntag-Abend Euch! Ich freue mich schon auf einen Spaziergang durch Eure Blogs!

Mittwoch, 2. Juni 2010

Termine.Termine.Termine

Morgen früh fahren Rainer und ich in die Schweiz zu Jasmin. Sie hatte schon im vergangenen Jahr die Idee, einen Spinnkurs für Effektgarne zu organisieren und mich als Kursleiterin dazu einzuladen. Lieben Dank dafür! Nun ist es also so weit: Am Wochenende 5./6. Juni wird der ausgebuchte Kurs in Schüpfen stattfinden. Ich bin sehr gespannt auf die faserverliebten schöpferischen Frauen, von denen ich einige über ihre Blogs bzw. über die Mailingliste ein wenig "kenne" - winke Hanne! Und ich freue mich auf Euch Rita, Zizi, Mirjam, Brigitte, Evelyne, Monika und Gastgeberin Jasmin.

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Im Anschluss an den Kurs werden Rainer und ich nach Frankreich weiterfahren und dort zwei Wochen unseres wohlverdienten Jahresurlaubs verbringen. Hier ist unser Urlaubsdomizil...

Merino-Seide-Batt

Der nächste (ebenfalls ausgebuchte) Spinnkurs für Effektgarne findet am Wochenende 3. und 4. Juli in Berlin im bereits vertrauten Atelier Lichtblick statt.

Merino-Seide MIXtur

Auch der Spinnkurs im Nettetaler Textilmuseum "Die Scheune" im September ist bereits ausgebucht.

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Da die zwei Tage eines Wochenendkurses wie der Wind vorbeihuschen, die Zeit den Spinnerinnen immer zu kurz scheint, habe ich mir für den Oktober etwas ganz Besonderes überlegt: Vom 9. bis zum 16.10.2010 werde ich einen Spinnurlaub inklusive Art Yarn - Workshop im Seminarhaus Tut-Gut zum Thema "Mein Lebensfaden - Spinnen und mehr am Meer" anbieten. Mein persönlicher Schwerpunkt dieser Woche liegt auf dem "und mehr", denn die Woche geht weit über einen reinen Technikworkshop hinaus. Mein Wunsch ist es, die Teilnehmerinnen auf dem Weg zu mehr Farbe, Kreativität und Freude in ihrem Alltag zu unterstützen...  Dafür werde ich Euch all meine Erfahrungen im Umgang mit Kreativitätsblockaden, inneren Fallen, aber auch schöpferischen Quellen zur Verfügung stellen. Unterkunft, Vollverpflegung, Spinnfasern, Materialien  inklusive...

Weitere Einzelheiten werde ich bekanntgeben, wenn ich am 20. Juni aus dem Urlaub zurück bin. Wer dann die Infos zugeschickt bekommen möchte, kann bereits jetzt sein Interesse anmelden, indem er eine Mail schickt an jana.muchalski@web.de 

Fünf Plätze sind noch frei, denn drei Voranmeldungen habe ich bereits abgespeichert und acht Plätze gibt es nur...

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Dienstag, 1. Juni 2010

La Mariposa - feengleich und elfenzart...

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Beim Tanzworkshop am vergangenen Wochenende lernte ich die in München lebende Monika Ighedosa kennen und ihre zarten und duftigen Unikat-Seelenhäute - genäht aus natürlichen Fasern, gefärbt mit ausschließlich pflanzlichen Stoffen...

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Monika erfreute uns nach einem langen durchtanzten Tag mit einer Modenschau im Kreuzbergpark, in der wir  Tänzerinnen Sonne und Luft atmeten und uns in das eine oder andere Kleid verliebten... Einige Fotos will ich mit Euch teilen, obwohl sie nicht mehr als eine Ahnung der Schönheit vermitteln und weit hinter den Originalen zurückbleiben...

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Das Sonnenkleid wurde mit Birkenblättern gefärbt.

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Die "Zuckerwatte"-Kombination ist eine Cochenille-Färbung.

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Die obige Kombination heißt passenderweise "Die Schöne und das Biest" - das weich unterfütterte Corsagenoberteil wurde aus grober Wolle gefilzt und mit Seidensatin und Perlmutt kombiniert. Hier noch ein Detailfoto in der Abendsonne:

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Die sanften pudrigen Farben ermöglichen verschiedenste Kombinationen von Hosen, Röcken, Kleidern, Jacken. Die Hosen aus Seidenchiffon hatten es mir auch ganz besonders angetan.

Mein ungekrönter Favorit ist jedoch dieses Kleid - ein Gedicht oder Gebet, der Nachthimmel, ein Streicheln, eine Hülle für die Seele... Danke für diese Schöpfung, Monika, die mich nun durch mein Leben begleiten wird!

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Noch hat "La Mariposa" keinen Internetauftritt und die Kleider werden ausschließlich auf Märkten verkauft. Falls Ihr also Interesse habt und die Kleider und Kombinationen "in echt" sehen, fühlen  und Monika zu einem hochwertigen Kunsthandwerkermarkt einladen wollt, erreicht Ihr sie hier per Email: m.ighedosa@web.de ...